Richtiges Vorgehen im Katzen-Notfall

Wenn der Notfall mit deiner Katze eintritt…

Ruhiges und besonnenes Verhalten ist in allen Situationen das Beste. Doch vor allem Notfallsituationen fordern uns sehr viel ab und betrifft es dann auch noch unsere Katze, ein Familienmitglied und unser Ein & Alles, kommen wir schnell an unsere Grenzen. Daher ist es umso wichtiger, gut vorbereitet zu sein, um in solchen Situationen einen klaren Kopf zu behalten.  

Helfen kann uns hier eine gut ausgestattete Notfall-Apotheke und das Wissen, wie wir im Notfall unserer Katze am besten helfen können. 

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Ich packe meine Notfall-Apotheke und nehme mit…

Ja, was gehört denn nun in die Notfall-Apotheke wirklich rein? Kater Katze 1.Hilfe NotfallWir wünschen unseren Katzen nur das Beste und vor allem, dass sie unverwundbar sind. Wenn dann dennoch mal kleinere Verletzungen wie Schnittwunden, Prellungen, Verbrennungen oder Vergiftungen vorkommen, möchten wir sie auch in solchen Ausnahmesituationen ruhig und besonnen versorgen und souverän die Erstversorgung vornehmen können. Und hierzu gehört zum einen natürlich das Vorhandensein einer gut ausgestatteten Notfallapotheke.

In meiner häuslichen Katzenapotheke befinden sich folgende Utensilien:

  • Verbandsmaterial inkl. Einweghandschuhe, Mullbinde, selbsthaftender Verband, sterile Kompresse, (Verbands-)Watte, Heftpflaster, Verbandsschere, Pinzette
  • Einwegspritzen ohne Nadeln in versch. Größen, um der Katze Flüssigkeiten zu geben
  • Fieberthermometer mit flexibler Spitze und kurzer Messzeit (ca. 10 Sekunden) zum Temperatur nehmen
  • Gleitgel oder Vaseline zum Fiebermessen
  • Taschenlampe, um ins Maul zu leuchten
  • Zur Warmhaltung eine Heizdecke, eine Rotlichtlampe oder Wärmflasche bzw. ein Dinkelkissen, wobei ich das Wärmekissen Snuggle Safe (→ ext. amazon-Affiliate-Link) vorziehe. Er hält bis zu 10 Stunden warm und ist für den Transport super geeignet.
  • Tablettenschneider oder besser -mörser zum Teilen bzw. Zerkleinern von Tabletten. Ich nutze zum Zermahlen hierfür gerne zwei Teelöffel zurück.
  • Zeckenzange oder -entfernungskarte (Auch wir können nach einem Spaziergang oder von der Gartenarbeit eine Zecke mit ins Haus bringen, die sich dann u.U. auf der Katze nieder lässt.)
  • Wunddesinfektionsmittel ohne Alkohol und Jod (Beides ist giftig für Katzen! Daher empfehle ich dringend die Rücksprache mit dem Tierarzt.)
  • Bachblüten-Notfall-Tropfen oder -Globuli zur Beruhigung, auch als Rescue-Tropfen bekannt. Bitte die Variante für Tiere ohne Alkohol verwenden!
  • Durchfallmittel (Bitte  Rücksprache mit dem Tierarzt halten.)
  • Wundsalbe oder -gel zur oberflächlichen Behandlung (Bitte  Rücksprache mit dem Tierarzt halten.)
  • Tablettengeber, falls mal Tabletten nicht zerkleinert werden können oder ein Verstecken im Futter nicht möglich ist.
  • Eine kuschelig-warme Decke
  • Die Telefonnummer und Adresse des Tierarztes, der nächsten Tierklinik und vom Tiernotdienst

Neben den ganzen Utensilien benötigen wir natürlich das Wissen über eine adäquate 1.Hilfe bei Katzen. Hier auf amazon (→ ext. Link zu meiner Amazon-Liste) findest du eine kleine Übersicht, über die von mir verwendeten Utensilien der Notfall-Apotheke. 

Das Wissen, um 1.Hilfe geben zu können

Eines vorweg: Alle Notfall-Maßnahmen passieren immer nur so weit, wie ich es mir auch wirklich zutraue!

Doch genauso wichtig ist, zu beachten, dass keine selbst-durchgeführte Behandlung den Besuch bei einem Tierarzt oder der Tierklinik ersetzt. Es ist lediglich die Erstversorgung in der Akutphase, nach welcher der Tierarzt unbedingt aufgesucht werden sollte.

Allgemein geht es bei den Ersten Hilfe Maßnahmen zuallererst um die erste Versorgung in Notfällen, um Schlimmeres zu verhindern und um die Katze sicher zur weiteren Behandlung zum Tierarzt o.ä. zu bringen. 

5 Punkte zum Vorgehen bei einem Notfall:

1. Ruhe bewahren und ggf. tief durchatmen

Wir als Katzeneltern leiden mit unseren Fellkindern und unsere Sorge steigt ins unermessliche. Doch nur wenn wir ruhig bleiben, können wir auch die richtigen Maßnahmen wählen und besonnen helfen.

2. Vitalfunktionen prüfen
Folgende Merkmale können bei der Einschätzung des Gesundheitszustandes unserer Katzen helfen:

Temperatur messen

Die normale Körpertemperatur einer Katze liegt zwischen 38 und 39°C, bei Stress und Kitten kann sie leicht höher liegen. Aber generell spricht man ab 39,3°C von Fieber und ab 41°C von hohem Fieber.

Atmung kontrollieren

Normalerweise hat eine Katze ca. 15 bis 40 Atemzüge pro Minute. Sind es deutlich mehr oder hechelt sie sogar, gibt es einen Grund.

Schleimhäute ansehen

Gesunde Schleimhäute sind feucht und haben eine hellrosa Farbe. Bei einem kurzen Drucktest sollte die Stelle für maximal 2 Sekunden blass werden und anschließend wieder rosa. Eine dunkelrote, gelbe, blasse oder sogar blaue Färbung muss umgehend untersucht werden.

Puls fühlen

Dies erfordert ein bisschen Übung. Eine gute Stelle ist im oberen Drittel der Innenseite des hinteren Oberschenkels, wo wir die Fingerkuppen von Mittel- und Zeigefinger ohne Druck auflegen können. Eine Herzfrequenz von 120 bis 180 Schlägen pro Minute ist normal, bei Stress steigt der Puls auch schnell auf 200 an.

Verhalten beobachten

Verhaltensänderungen wie Unruhe, Apathie, Angst, Aggression, Rückzug, vermehrtes Lecken/Knabbern usw. sollten Ernst genommen werden.

3. Tierarzt, Tierklinik oder Notdienst anrufen

4. Erste Hilfe Maßnahmen einleiten
Generell sehen die Erste Hilfe Maßnahmen für die verschiedenen Verletzungen bei Katzen ähnlich aus wie beim Menschen. Die folgende Aufzählung ist lange nicht (!) vollständig, sondern nur ein Anhaltspunkt für mögliche Maßnahmen bei leichten Verletzungen:

  • Schock/Unterkühlung ⇒ wärmen
  • Insektenbisse und -stiche ⇒ betroffenen Stelle kühlen
  • Hitzschlag ⇒ langsam abkühlen (nicht zu kaltes Wasser)
  • Verbrennungen -> vorsichtig kühlen
  • Atemnot ⇒ Mund-/Rachenraum kontrollieren, Fremdkörper ggf. entfernen
  • Vergiftung ⇒ Grund ermitteln, Tierarzt
  • Brüche ⇒ betroffene Körperstelle bzw. ganze Katze ruhig stellen und Warm halten
  • Wunden ⇒ Wundversorgung, eingespießte Gegenstände nicht rausziehen

5. Zum Tierarzt fahren
Jeder Notfall sollte fachkundig untersucht und behandelt werden. Die Dringlichkeit fängt vom Notfall ab.

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Alle Utensilien und alles Wissen hilft aber nichts, wenn es nicht auch regelmäßig geübt wird!

Für den Notfall vorbereitet sein

Eine gute Vorbereitung für den Notfall ist auch bei Katzen alles!  Sie vermittelt uns als Katzeneltern Selbstvertrauen und kann unserer Katze vielleicht einmal das Leben retten. Daher empfehle ich auf jeden Fall die Teilnahme an einem 1.Hilfe-Kurs für Katzen. Ob du einen Kurs mit Anwesenheit benötigst oder ob dir ein Online Kurs reicht, musst du bitte ganz individuell selber entscheiden.

Ich habe alle zwei Jahre einen 1.Hilfe-Kurs für Menschen belegt, sodass ich mich nun für den digitalen Online 1-Hilfe Kurs von BePetXpert* (→ ext. Werbelink) hatte. Der Kurs ist von der Tierärztekammer Schleswig-Holstein anerkannt und umfasst 2 Stunden Videomaterial. Mich hat vor allem die Tatsachen überzeugt, dass es einen lebenslangen Zugang zum Kurs gibt und dieser laut BePetXpert* (→ ext. Werbelink) immer auf dem aktuellen medizinischen Stand gebracht wird und hierzu regelmäßig aktualisiert wird. Mehr dazu folgt bald in einem gesonderten Beitrag.

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