Wasser als Lebenselixier für die Katze
Der Körper der Katze braucht Wasser
Jeder Organismus benötigt zum Leben eine bestimmte Menge an Wasser, die er über verschiedene Wege zu sich nehmen kann. Der Körper einer Katze besteht zu 50-70% aus Wasser, wobei der Anteil bei jüngeren Katzen größer ist als bei älteren.
Das Wasser hat im Körper verschiedene Aufgaben. Es fungiert u.a. als Lösungs- und Transportmittel (für mit der Nahrung aufgenommene Nährstoffe und für die Ausscheidung von Abbauprodukten über Urin und Kot), zur Regulation der Körpertemperatur (für die Wärmeregulation über die Schweißbildung), als Bauelement (Bestandteil von Körperzellen- und -flüssigkeiten) sowie als Reaktionspartner (für chemische Reaktionen wie bspw. bei der Hydrolyse von pflanzlichen oder tierischen Fetten zu Glycerin und Fettsäuren¹).
Die Aufrechterhaltung dieses Wasserhaushaltes ist für die Vitalfunktion der Katze sehr wichtig. Um den Wasserhaushalt und damit vor allem die Vitalfunktion aufrechtzuerhalten, ist eine ausgeglichene Wasserbilanz aus Aufnahme, Bildung und Ausscheidung notwendig.
Verliert der Körper nun durch Urin, Kot, Atmung, Schweißbildung oder auch beim Säugen von Kitten Wasser, muss dieses dem Organismus wieder zugefügt werden. Die Katze muss trinken.
Geschichtlicher Hintergrund
Die Wissenschaft geht mitlerweile fest davon aus, dass unsere Hauskatze von der Falbkatze bzw. der afrikanischen Wildkatze (Felis Silvestris Lybica) abstammt.
Diese ist heute noch in den afrikanischen Staaten, auf der arabischen Halbinsel und bis zum Kaspischen Meer beheimatet (siehe orange Einfarbung auf der Karte). Ihr Lebensraum sind somit vornehmlich Wüsten, Steppen, Buschland, offene Felsregionen und kultivierte Ländereien.
Durch die Anpassung des Körpers an die klimatischen Gegebenheiten, ist ihr Körper dazu in der Lage, mit sehr wenig Wasser von außen, sprich durchs Trinken, auszukommen.
Physiologischer Hintergrund
Als obligate Carnivore hat die Katze gelernt, ihren täglichen Flüssigkeitsbedarf zum Großteil durch ihre Beutetiere abzudecken, welche zu 65-80% aus Wasser bestehen. Durch die Anpassung an die Bedingungen im trockenen Lebensraum, haben die Nieren der Katze gelernt, bis zu 75% des in den Nieren enthaltenen Wassers zu resorbieren. Am Ende wird so ein hochkonzentrierter Urin ausgeschieden, sodass die Katze nur sehr wenig Wasser verliert.
Aufgrund dieser 2 Wege muss die Katze nicht ihren kompletten Tagesbedarf an Wasser über das Trinken aufnehmen, sondern kann auch Zeiten mit weniger Wasser kompensieren.
Wie Du Deiner Katze das Wassertrinken dennoch schmackhaft machen kannst, erfährst Du im Beitrag “10 Tipps, wie Deine Katze mehr trinkt”.
Quellen:
- Siegfried Hauptmann: Organische Chemie, 2. Auflage, VEB Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig, 1985, S. 331 u. 739
- C.A. Driscoll, L.M. Hall, H. Term (2011): Phylogenetics and Conservation of the Wildcat, Felis silvestris, and Caspian Tiger, Panthera tigris virgata.